„Ich wurde nicht gefragt bei meiner Zeugung und die mich zeugten wurden auch nicht gefragt bei ihrer Zeugung, niemand wurde gefragt außer dem Einen und der sagte ja.
Ich wurde nicht gefragt bei meiner Geburt und die mich gebar wurde auch nicht gefragt bei ihrer Geburt, niemand wurde gefragt außer dem Einen und der sagte ja.“
Kurt Marti
(2-3 Wochen)
Die Frage inwieweit wir geprägt von unserer Herkunft oder doch frei sind, ist eine uralte. Die Antwort darauf: wir sind beides.
Und so werden wir nicht zufällig in eine bestimmte Familie hineingeboren. Vielmehr sucht unsere Seele sich den für sie optimalen Nährboden, der für ihre Entwicklung notwendig ist. Aber so wie ein Baum zwar fest verankert und verwurzelt ist in dem Boden, der seinen Samen aufgenommen und genährt hat, muss er doch in den Himmel hinauswachsen. Persönlichkeiten, die in keiner Weise den Mut haben, das vorgegebene Familienmuster zu verlassen, bleiben im Kindstadium zurück.
Sie können nicht er-wachsen werden, sie bleiben von den Eltern bzw. dem Alten dominiert. Das Leben aber fließt immer weiter. Der Märchenheld, der seine Entwicklungsreise antritt, muss hinausziehen in die Welt, um sich zu finden, bevor er wieder zurückkehren kann, um sein Erbe zu übernehmen.
Auch die Indianer haben für diese Thematik ein ausdrucksstarkes Bild. Sie glauben, dass hinter jedem von uns die lange Reihe der Ahnen steht, die durch unsere Hilfe, durch unsere Entwicklung auf Erlösung wartet.
Bei der Familienmustertherapie werden mit der Technik der Reinkarnationstherapie und der Symboltherapie die individuellen Familienstrukturen bewusst gemacht. Es geht dabei um das Erkennen, warum wir uns gerade diese Eltern, diese Familie für unseren Entwicklungsweg „ausgewählt“ haben.
Die Entwicklungsfallen unserer Familie werden genauso beleuchtet, wie die in fast allen Familien vorhandenen kollektiven Geheimnisse und Tabus. Befreiung zur Individualität erfolgt ja dadurch, dass man das erkennt bzw. lebt, was zuvor im Familiensystem vermieden wurde.
Je umfassender und tiefer wir all diese unsere Familienthemen erkennen, umso fruchtbarer und reicher wird für uns auch der Nährboden aus dem wir gewachsen sind, in dem wir ja unser ganzes Leben wurzeln und dem wir doch entwachsen müssen.
Drucken