„Zuerst warst du Mineral, dann Pflanze, dann Tier, dann Mensch. Du wirst ein Engel werden, und auch das wirst du hinter dir lassen. Es warten noch tausend weitere Existenzformen auf dich. Was du dir nicht vorstellen kannst, das wirst du sein……“
Rumi
Rückverbindung zu den eigenen Ursprüngen
(2-4 Wochen)
Der Blick zurück in frühere Leben, die in unserem Bewusstsein im Dunkel, im Schatten liegen, führt uns zu unseren ursprünglichen Potenzialen und Lebensaufgaben. Diese Erfahrung soll uns wieder mit dem göttlichen Kern unseres Wesens rückverbinden und uns so ganz nebenbei die oftmals eingeschlagenen Umwege zeigen, damit dadurch unser ureigener individueller Weg, unsere wahre Bestimmung, erleuchtet wird. Vergangenheit kann dadurch endgültig zurückgelassen werden, damit wieder all unsere Energie frei wird, um unseren Schöpferauftrag erfüllen zu können: Werde, der du bist.
Unter den Psychotherapierichtungen nimmt die Reinkarnationstherapie eine Sonderstellung ein. Während sich die Psychoanalyse aus der Erforschung der Neurosen entwickelte, die Verhaltenstherapie den Menschen, von ihrem mechanistischen Weltbild ausgehend, umprogrammieren will, zielt die Reinkarnationstherapie weit über gutes Funktionieren im alltäglichen Leben hinaus. Durch die Einbeziehung der spirituellen Dimension und die Verbindung des uralten Wissens der hermetischen Tradition mit unseren heutigen psychotherapeutischen Möglichkeiten kann und soll sie zum Beginn des persönlichen Entwicklungsweges werden bzw. auf ihm weiterbringen.
"Das Leben kann nur rückwärts verstanden, muss aber vorwärts gelebt werden."
Sören Kierkegaard
Die Arbeit mit Inkarnationen ist dabei lediglich ein Kunstgriff, um heutige Probleme gleichsam wie unter dem Mikroskop vergrößert zu sehen. Es geht keineswegs um Vergangenheit, sondern um die Gegenwart. Vergangenheit wird lediglich bewusst gemacht, um das eigene Muster zu durchschauen und sich von den Fesseln alter Verhaftungen zu lösen.
Ein Schwerpunkt der Therapie ist es, die Projektion von Verantwortung und eigener dunkler Seiten zu beenden.Das Zurücknehmen der Projektionen meint nichts anderes, als die Feinde lieben zu lernen. Voraussetzung dafür ist es, den eigenen Schatten zu konfrontieren, die dunkle Seite anzunehmen und ins Bewusstsein zu integrieren. Letztes Ziel bleibt die vollkommene Übernahme der Verantwortung für das eigene Schicksal.
Mit dem Zurücknehmen der Projektionen rückt der Mensch selbst in den Mittelpunkt der Verantwortung. Nichts geschieht uns zufällig bzw. alles fällt uns gesetzmäßig zu. Schatten, kurz all das, was uns aus dem seelischen Untergrund, d. h. unbewußt an unserer Selbstverwirklichung hindert und was wir an uns nicht sehen, lässt sich auf früheren Zeitebenen leichter konfrontieren und von dort auf die Gegenwart beziehen. Das Wiedererleben von Vergangenheit als Projektionsfläche für aktuelle Probleme und Muster macht es möglich, diese zu durchschauen und sich davon zu lösen.
Auch das Erleben neuer Bewusstseinsdimensionen wie etwa Nachtodzustände, sowie das Durchleben von Empfängnis und Geburt sind zudem geeignet, Bewusstseinseinschränkungen aufzuheben und den geistigen Horizont zu erweitern. Am Ende der Therapie überblickt der Patient neben den Jahrzehnten seines jetzigen Lebens viele Lebensläufe. Da er sich auf verschiedenen Seiten des Schicksalsrades erlebt, als Opfer ebenso wie als Täter, resultieren Toleranz und Gleichmut aus diesem Ausflug in die archetypische Bilderwelt der eigenen Seelenlandschaft. Durch die Vielzahl der Erfahrungen in verschiedenen Zeiten und Kulturen relativiert sich die vollständige Identifizierung mit dem Ich, die für Schmerz und Leid verantwortlich ist. Reinkarnationstherapie wird so zum bewussten Weg der Selbsterkenntnis.
Seriöse Reinkarnationstherapie, die die Erlebnisse mit Hautwiderstandsmessung kontrolliert, muss keine historisch bedeutenden Inkarnationen hervorbringen. Stattdessen wird sie eine Fülle von persönlich wichtigen Bausteinen zu Tage fördern, die sich allmählich zu dem umfassenden Mosaik der eigenen Seelenlandschaft mit ihren individuellen Mustern zusammenfügen.
Im Laufe der Zeit gemachte Erfahrungen zeigen, dass diese Therapieform am besten in einem Stück von vier Wochen absolviert wird. Schattenarbeit kann nicht immer wieder für ein paar Tage unterbrochen werden, oder sie führt eben nicht tief genug. Ein Monatszyklus hat sich dafür am besten bewährt. Auch ist es sehr empfehlenswert, dass die Patienten für diese Zeit ihr gewohntes Milieu verlassen, d.h. nicht zuhause wohnen.
Drucken